1911 - 1969

1911 bis 1947

1911 13.3.

L. Ron Hubbard wird in Tilden, Nebraska geboren. (2, S. 11)

1930-50

Zwischen den dreißiger und fünfziger Jahren betrieb Hubbard Grundlagenforschung. Es handelte sich hierbei um Identifikation des Lebens als etwas von der Materie Unabhängigem. Es existierte wenig fundiertes Wissen über dieses Gebiet, es war zu unbekannt und seine Nomenklatur zu ungenügend, als dass es eine treffende Bezeichnung hätte geben können. (3, S. 1)

1932

Hubbard beginnt seine Forschungen zur „Bestimmung des dynamischen Prinzips des Daseins“. Seine ursprüngliche Prämisse war, „… dass der menschliche Verstand fähig ist, das Problem des menschlichen Verstandes zu lösen“. (1, S. 15)

1933 13.4.

L. Ron Hubbard heiratet in Elkton / Maryland, Marie Louise Grubb. Die Ehe dauert bis 1947 (Scheidung). (8, S. 26)

1934

Das Buch „Scientologie, Wissenschaft von der Beschaffenheit und Tauglichkeit des Wissens“ erscheint in Deutschland, im Verlag Ernst Reinhardt (Auflage 600 Stück). Autor war Dr. Anastasius Nordenholz, Landwirt, Doktor der Rechte und der Philosophie, geb. am 1.2.1862 in Buenos Aires, Sohn eines deutschen Konsuls, ein Deutsch-Argentinier. (8, S. 65)

1930er spät

In den späten dreißiger Jahren schrieb Hubbard, nach einem Durchbruch in seiner Arbeit ein Buch, welches jedoch nicht veröffentlicht wurde. Er betrieb zytologische Forschungen und fand einige Hinweise darauf, dass Zellen Erinnerungen und Reaktionsmuster speichern können und entwickelte daraus die Theorie der Gedächtnisspeicherung der Moleküle, die er jedoch, als unhaltbar wieder fallen ließ.

Gerüchte über das Buch und einige Manuskripte erregten die Aufmerksamkeit der Russen und er bekam ein Forschungsangebot von ihnen. Bedingung war, dass er nach Russland hätte gehen müssen, um dort ein System auszuarbeiten, mittels dessen das Leistungsvermögen der dortigen Arbeiter gemessen werden könnte. Er lehnte ab. (3, S. 3)

1938

L. Ron Hubbard beginnt sich als Science Fiction Autor einen Namen zu machen. (2, S. 12)

1945

Unterbrochen durch den Kriegsdienst, nahm Hubbard 1945 seine Arbeiten wieder auf und fand durch Experimente mit innerer Sekretion (auf der Grundlage, dass die innere Sekretion ein Schaltpult für Reiz-Reaktions-Vorgänge sei), dass in Lebensformen, die Funktion die Struktur zu bestimmen schien. Schließlich erkannte er, dass das Leben sein Potential steigerte, wenn man Zusätze von ihm entfernt. Er wollte Leben als reine Kraft isolieren. Er fand etwas, das möglicherweise reine Lebensessenz war. Beim Umgang mit ihr erkannte er, dass mentale Energie aus mentalen Eindrucksbildern (Faksimiles) besteht und dass diese in Massen zusammengeklumpt werden bis jenes Etwas, Leben genannt, fast ganz erstickt ist. Er entwickelte eine Auslöschungsmethode für diese Faksimiles und konnte eine Steigerung des Lebenspotentials feststellen. (3, S. 4)

Hubbard wandte sich an Stiftungen, um Mittel zu erhalten. Es waren jedoch für das Gebiet der Grundlagenforschung keine erhältlich. Es qualifizierten sich nur spezielle Projekte für spezielle Produkte. (3, S. 5)

1945 Ende

L. Ron Hubbard stößt zu der kalifornischen Gruppe des O.T.O. (Ordo Templi Orientis). Der Ordensmeister Jack Parsons schreibt an Aleister Crowley einen begeisterten Brief über Hubbard:

„Er ist ein Gentleman, rotes Haar, grüne Augen, anständig und intelligent und wir sind enge Freunde geworden. Wenn er auch kein formales Training in Magie hat, so hat er doch außerordentliche Erfahrung und Verständnis auf diesem Gebiet. Ron hat allen Anschein nach eine Art hochentwickelter Astral-Vision. Er beschreibt seinen Engel als eine schöne geflügelte Frau mit rotem Haar, die er die Empress (Kaiserin) nennt und die ihn sein Leben hindurch geleitet und oft gerettet habe.“ (8, S. 37 zitiert aus: F. King, Ritual Magic in England (1887 to the Present Day), London 1970, S. 162)

1947

L. Ron Hubbard heiratet Sarah Northrup. Die Ehe hält bis 1951 (Scheidung). (8, S. 26)

1948

Hubbard schreibt das Buch „Dianetic, The Original Thesis“ (Dianetik, die ursprüngliche These), seinen ersten formellen Bericht seiner Entdeckungen über den Mind und das Leben. Das Manuskript wurde in großem Umfang vervielfältigt und in vielen Ländern rasch von Hand zu Hand weitergegeben. (5, S.140-141)

Die fünfziger Jahre

1950 April

In der Aprilnummer der amerikanischen Zeitschrift Astounding Science Fiction wurde die Veröffentlichung eines Artikels über Dianetik angekündigt und erste Details preisgegeben. Der Herausgeber John W. Campbell schrieb:

„Die im nächsten Monat erscheinende Ausgabe wird, so glaube ich, überall im Lande wie eine Bombe einschlagen. Sie wird einen Aufsatz von sechzehntausend Worten enthalten, mit dem Titel „Dianoetik, Einführung in eine neue Wissenschaft“, dessen Verfasser L. Ron Hubbard ist.“

Weitere Schlagworte waren:

    • Es handelt sich um einen der wichtigsten Aufsätze, der jemals gedruckt wurde
    • Problemkreis: Wie funktioniert der menschliche Geist?
    • Fundamentale Entdeckung von ungeheurer Tragweite (Christopher Evans: Kulte des Irrationalen, 1976, S. 36/37)
    • Im April wurde die erste Hubbard Dianetic Research Foundation eingetragen, mit Dr. Winter als erstem medizinischen Direktor. (8, S. 56)


1950 Mai

Die Maiausgabe von Astounding Science Fiction war praktisch schon am Tage des Erscheinens ausverkauft. Diese Veröffentlichung lief unter dem Titel: Dianetics: A new Science of the Mind.

Die Botschaft lautete:

„Ein neuer entscheidender Durchbruch in der Psychotherapie ermögliche es jedermann, die Wurzeln aller psychosomatischen und einiger rein somatischer Leiden aufzudecken und die Krankheiten auszumerzen.

Die Behandlung, „Auditieren“ genannt (vom lateinischen „audire = hören“), dringe in die Tiefenräume vor und habe schon nach wenigen Stunden großartige Erfolge. Jeder könne diese Methode, wegen ihrer leichten Fasslichkeit, innerhalb kurzer Zeit erlernen und alles an sich selbst bzw. anderen ausprobieren“. (Christopher Evans: Kulte des Irrationalen, 1976, S. 36/37)


1950 Mai

Kurz vor der Veröffentlichung des Buches „Dianetik die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit“ trat das US Office of Naval Research (US Amt für Marineforschung) an Hubbard heran und drohte mit der Alternative entweder als Zivilist für sie zu arbeiten oder in die Marine zurückbeordert zu werden. Das Projekt hatte zum Ziel, Menschen leichter beeinflussbar zu machen. Hubbard lehnte ab. (3, S. 4)

Das Buch „Dianetik die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit“ erscheint. Innerhalb von Wochen war es an die Spitze der Bestsellerliste gestiegen und wurde das meistdiskutierte Buch Amerikas. Die Grundthese und das Vokabular der Dianetik fasste in ein paar Monaten Fuß. (1, S. 15)

Es enthält ein begeistertes Vorwort von Dr. J. A. Winter, einem praktischen Arzt in St. Josef, Michigan. (1, S. 64)

Dianetikgruppen entstanden überall in den USA und in Übersee. Hubbard sagte, dass die Dianetik-Therapie jedem zugänglich wäre und dass jeder mit etwas gesundem Menschenverstand und vor allem Mut den Anweisungen zu folgen, anderen helfen könne.

Hubbard befand sich nun in der Mitte einer Bewegung zur Selbstverbesserung, die ein enormes, weiterführendes Informationsbedürfnis hatte. (2, S. 13)

Die Hubbard Dianetic Research Foundation wurde in Elisabeth, New Jersey gegründet. Das Direktorium der Foundation bestand aus Hubbard, John W. Campbell und Dr. Joseph Winter.

Niederlassungen der Foundation wurden in Los Angeles, New York, Washington, Chicago und Honolulu gegründet. Die Trainingszentren waren in New Jersey und Los Angeles. Die Absolventen der vierwöchigen Kurse bekamen Zertifikate als professionelle Auditoren.

Parallel dazu entstanden viele andere Gruppen, die sich selbst trainierten und gegenseitig auditierten. Einige publizierten ihre Aktivitäten in Zeitungen, schrieben an Buchläden oder die Foundation um Kontakte mit interessierten Leuten in ihrer Gegend zu knüpfen.

Es gab keine Versuche seitens der Foundation diese Gruppen zu kontrollieren oder zu strukturieren. Die verwaltungsmäßige Arbeit war dürftig. Hubbard selbst war hauptsächlich mit Untersuchungen und mit Vorträgen beschäftigt. (2, S. 15)


1950 ab Mai

Innerhalb von Wochen, nach Erscheinen des Buches, begann die American Medical Association (Abk. AMA, Amerikanischer Ärzteverband) die Grundlagen für einen Großangriff auf die neue Therapie zu legen. Sie arbeitet eng zusammen mit der Food and Drug Administration (FDA).

Die AMA blieb im Hintergrund, wurde aber die Haupttriebkraft und Koordinator des Feldzuges gegen die Dianetik und später gegen die Scientology. Die Mittel und Methoden glichen den im Zweiten Weltkrieg und dem darauffolgenden kalten Krieg gebräuchlichen Aktionen, die als psychologische Kriegsführung bekannt wurden.

Die unaufbereiteten Daten, aus denen Falschmeldungen zusammengebraut wurden, gelangten zu den Operateuren durch freiwillige Informanten, bezahlte Spione, Freunde in Regierungsämtern und – im Fall der AMA – durch ärztliche Mitglieder, die ihre Informationen von Patienten erhielten, deren nahe Verwandte oder Freunde sich für Scientology interessierten.

Die AMA benutzte diese Informationen nicht, um einen offenen Frontalangriff gegen Hubbard zu starten, sondern bedienten sich der Presse. Nachdrucke dieser oft skurrilen und immer feindseligen Darstellungen wurden dann ausgiebig zitiert und in größtmöglichen Umlauf gebracht. (1, S. 67/69)

Hubbard selbst sagte dazu:

„Die explosionsartige Wirkung des Buches hatte gleichzeitig eine wilde Gegenkampagne hervorgerufen, wie Forscher sie manchmal erleben. Sie machten aus meinem Leben ein Chaos. Ein Attentat wurde auf mich verübt, ich entkam einem Entführungsversuch und mir wurden lautstark Schandtaten vorgeworfen, die ich nie begangen hatte. Selten hatte ein Mensch eine solche Umwälzung in seinem Leben erfahren. Ich war am Montag ein beliebter Schriftsteller und am Dienstag ein scheußliches Ungeheuer, derselbe Mann. Ein Wissenschaftler, der sein Material für die Öffentlichkeit freigibt oder seine Mitmenschen über eine Entdeckung aufklären will, findet in der Presse manchmal einen schlechten Freund.“ (3, S. 5)

In den sechziger Jahren schrieb Hubbard:

„Das verborgene Geheimnis der 19 Jahre anhaltenden Attacken lag in den Forschungsgeldern. Als ich zu forschen begann standen keine zur Verfügung. Nach dem Krieg (1948) organisierten Psychologen- und Psychiater-Gruppen Aktivitäten, um Forschungsgelder zu erhalten. Regierungen schütteten ihnen unglaubliche Beträge aus, für die minimale und sogar gegen das Gesetz verstoßende oder unehrliche Experimente mit Menschen erzielt wurden…

Seit 19 Jahren wird dieser Strom von Dollarmillionen in der ganzen Welt dazu benutzt, jeden unabhängigen Forscher anzugreifen und die verrücktesten Pläne für politische Kontrolle zu lancieren…

Vor Jahren erlebte ich mit, wie Dr. Wilhelm Reich, der Forschungen auf dem Gebiet kleinere Energien im Denken betrieb, von der FDA (Food and Drug Administration) der Vereinigten Staaten auf Betreiben finanzieller Interessengruppen ermordet wurde.“ (3, S. 6/8)

Dr. Morris Fishbein, eine treibende Kraft hinter den AMA-Aktionen, schrieb ein paar Monate nach Erscheinen von Dianetik einen Leitartikel für Postgraduate Medicine, in dem er Hubbard lächerlich machte und Dr. Winter als einen Quacksalber bezeichnete.

Fishbein spielte auf die harte Strategie an, welche die AMA plante, um die Dianetik zu zerstören – Einsatz der Polizeigewalt, die bei den ausführenden Körperschaften der Regierung lag. „Früher oder später“, sagte er, „wird eine Behörde dieser Methode (Dianetik) einen Namen geben müssen – medizinische Praxis, geistige Heilung oder irgendeine andere Eingruppierung, die unter die staatlichen Gesetze fällt.“ (1, S. 69/70)

In den frühen 50er Jahren versuchte die US-Regierung die Forschungen Hubbards zu monopolisieren um sie zu Mind-Control-Zwecken an Menschen zu benutzen. Nachdem Hubbard die Mitarbeit verweigert hat, engagierte sich die Regierung in einer Kampagne versteckter Attacken gegen ihn und seine Arbeit. (2, S. 20)


1950 1.6.

Dr. Austin Smith, zu der Zeit Herausgeber des Journal of the American Medical Association verschickte eine Anzahl von Briefen an Ärzte und medizinische Gesellschaften überall in den Vereinigten Staaten und bat um Hilfe. Er war dabei auf autoritäre Aussagen aus, die Laien davon überzeugen konnten, dass Dianetik eine neue und gefährliche Form von Quacksalberei sei.

Ein Memorandum sandte Smith an Oliver Field, Direktor des AMA-Büro für Ermittlungen, um eine verdeckte Operation gegen Dianetik und gegen L. Ron Hubbard voranzutreiben.

Ein anderer Kollege, den Dr. Smith um Hilfe bat war der Direktor der Food and Drug Administration, Dr. Erwin E. Nelson. (10, S. 17/18)


1950 Sept.

Die American Medical Association (AMA) warnt ihre Mitglieder, im Interesse der Öffentlichkeit, die dianetische Therapie nicht anzuwenden. (8, S. 57)


1950 Sept.

Gründung der Hubbard Dianetic Research Foundation in Los Angeles. (8, S. 197)


1950 Sept. – November

Die Vortragsreihe von Oakland und Los Angeles sind als Aufzeichnungen zu den Vorträgen als „Notes on the Lectures“ erhältlich. (5, S.143)


1950

Während einer Reihe von Vorträgen in Kalifornien, kam der Erfinder und Elektronikfachmann namens Volney G. Mathison mit Hubbard in Kontakt und konstruierte ein Gerät, welches in der Lage sein sollte, wie Hubbard sagte, „die raschen Veränderungen der Dichte des Körpers unter dem Einfluß des Denkens zu messen… „.

Dieses erste Gerät war bekannt als Mathison-Elektropsychometer, später einfach E-Meter genannt. (1, S. 60)


1951 Jan.

Das New Jersey Board for Medical Examiners begann sich gegen die Dianetic Research Foundation zu wenden, mit dem Vorwurf, sie sei eine Schule, die medizinische Methoden ohne Lizenz lehre. (8, S. 57)


1951 21.2.

Die Wichita-Foundation erklärt sich für bankrott. (8, S. 58)


1951 23.2.

L. Ron Hubbard ist etwa um 2:00 Uhr morgens in seiner Wohnung niedergeschlagen worden. Dann habe man ihm eine Nadel ins Herz eingeführt, um eine Koronarthrombose zu bewirken und er habe einen elektrischen Schlag erhalten.

Hubbard schrieb darüber einen längeren Bericht an das FBI. Er sagte, er könne sich nur noch schlecht an diesen Vorfall erinnern, dass er keine Zeugen habe und dass nur eine einzige Person, seine Ehefrau, einen Schlüssel für die Wohnung gehabt habe. (8, S. 47, bezogen auf den Bericht des Bundeskriminalamtes von 1973)


1951 23.4.

Einreichung der Scheidungsklage von Sarah Hubbard, geb. Northrup. (8, S. 47)


1951 24.4.

Artikel in der Washington Times Herald, in dem Hubbards Ehefrau bei der Einreichung der Scheidungsklage ihn als hoffnungslos geisteskrank bezeichnete. Nach Angaben in diesem Artikel empfahlen zuständige medizinische Berater, Hubbard zwecks psychiatrischer Beobachtung und Behandlung eines als „paranoide Schizophrenie“ bekannten Geistesleidens in ein Privatsanatorium einzuliefern. (8, S. 46, In einem Bericht des Bundeskriminalamtes wird auf einen FBI-Hinweis vom 13.8.68 hingewiesen, in dem sich die FBI-Zentrale auf obigen Artikel bezieht)

Die St. Petersburg Times, führende Zeitung in Clearwater / Florida, greift diese Scheidung im Jahre 1980 wieder auf:

Sarah Northrup Hubbard warf ihrem Gatten Bigamie und Folterung vor. In einer Erklärung vom 11.6.51 widerrief sie die negativen Äußerungen über ihren Ex-Mann. (8, S. 47)


1951 15.5.

Der FBI legte eine Akte zu Hubbard und seinen Gefolgsleuten an. Zu diesem Zeitpunkt schickte der Leiter des FBI-Büros in Kansas ein Memorandum, welches er selbst als „allgemeine Gerüchte“ bezeichnete, an J. Edgar Hoover. Sein Inhalt basierte auf einem anonymen Hassbrief, welcher die Hubbard Research Foundation anklagte, ein böswilliges sexuelles Gewerbe zu betreiben. Der FBI-Bericht gab zu, dass die Foundation nicht gegen ein Gesetz verstoßen hat, legte aber nahe, dass die skurrilen Informationen gesammelt werden, weil „zahlreiche Anfragen an das Büro in Kansas und an den Regierungssitz erwartet würden“. (10, S. 19)


1951 Juli

LRH schlägt sein neues Hauptquartier in Phoenix / Arizona auf. (8, S. 58)


1951

Der FBI begann eine interne Sicherheitsuntersuchung bezüglich Hubbard und seiner Organisation. Dokumente zeigen, dass „Kontakte“ innerhalb des Chikago-Zweiges der Hubbard Dianetics Foundation, eine detaillierte Untersuchung durchführen und das Büro mit Einzelheiten bezüglich Geschäftsangelegenheiten, Personal etc. versorgen. (10, S. 61)

      • Das Buch „Selbstanalyse“ erscheint.
      • Das Buch „Science of Survival“ (Die Wissenschaft des Überlebens) erscheint. (5, S.143)
      • Die Einnahmen der Hubbard Dianetic Research Foundation fielen, als die Schwierigkeiten ersichtlich wurden, durch Dianetik vorhersagbare und verlässliche Resultate zu erzielen.


Parallel dazu gab es feindselige Kritik durch Ärzte und Psychiater, die Dianetik mit Psychoanalyse und Hypnose gleichsetzen wollten.

Zusätzlich wurde der Scheidung Hubbards von seiner zweiten Frau, vor der man angenommen hat, dass sie „Clear“ sei, eine große Publizität gegeben. Die größte Enttäuschung jedoch war für viele, dass der Zustand „Clear“ nicht so leicht erreicht werden konnte, wie es das Buch versprochen hatte.

Nach und nach zogen sich Hubbards Kollegen von ihren Vorstandspositionen zurück und die Foundation rutschte in Richtung bankrott.

Ein anderer Befürworter der Dianetik, Don Purcell, sprang mit finanziellen Mitteln ein. Er schloß die Niederlassungen und versetzte die Foundation nach Wichita, Kansas. Purcell wurde Präsident der Foundation, mit Hubbard als Vorstandsvorsitzenden und Vizepräsident. (2, S. 16)


1952 früh

Purcell und Hubbard trennten sich. Es bestand die Übereinkunft, dass Hubbard zurücktritt, seine Einlagen für einen nominalen Betrag an Purcell verkauft und ein eigenes Hubbard College in Wichita aufbaut. (2, S. 16)


1952 April

Die Hubbard Dianetic Research-Foundation ging bankrott. Ihr Vermögen wurde von Purcell aufgekauft, einschließlich der Rechte an dem Namen „Hubbard Dianetik Foundation“, der Veröffentlichungsrechte aller Publikationen der Foundation, inklusive „Dianetics – the modern Science of Mental Health“.

In der Zwischenzeit hatte Hubbard das College nach Phoenix, Arizona verlegt, wo er Scientology ins Leben rief. Mit der Entwicklung von Techniken, die das Bewusstsein der Existenz als ein geistiges Wesen erhöhten, separat von Körper und Verstand, wurde Scientology geboren.

Die Hubbard Association of Scientology (HAS) wurde ins Leben gerufen.

Als die HAS wuchs, benannte sie sich in Hubbard Association of Scientology International um und wurde strenger in der Kontrolle ihrer Mitglieder. Nur Mitgliedsorganisationen waren berechtigt Scientology-Material zu besitzen und zu nutzen. (2, S. 18)


1952 30.10.

L. Ron Hubbard heiratet Mary Sue Whipp. Aus dieser Ehe stammen die Kinder: Diana Meredith de Wolfe, Mary Suzette Rochelle und Arthur Ronald Conway (8, S. 26).


1952

    • „Scientology 8-80“ erscheint. (5, S.143)
    • LRH hält den PDC (Philadelphia Doctorate Course) (5)


1953

In Phoenix entsteht die Hubbard Association of Scientologists (HAS).

Im gleichen Jahr geht Hubbard auf Weltreise, die ihn zuerst einmal nach Australien und Südafrika führt, wo es schon kleine Anhängergruppen der Dianetik gab. Sydney, Adelaine, Johannesburg und Durban sind Stationen seiner Reise. (8, S. 58/59)


1954 18.2.

Die Church of Scientology Los Angeles wurde gegründet. (4, S. 142)


1954 5.4.

Frühestes Dokument, was die Interessen der U.S. Air Force für Hubbard und seine Gruppe enthüllt.

Zu diesem Zeitpunkt berichtet Col. Leroy Barnard über eine spezielle Untersuchung, die auf Anforderung eines Air Force Base Kommandanten in Colorado durchgeführt wurde: „Aufgrund erhaltener Informationen wird behauptet, dass sich die Dianetik Gesellschaft in Colorado Springs aus Homosexuellen, Kommunisten oder beidem zusammensetzt.“

Barnard legte seinem Bericht eine Liste angeblicher Mitglieder von Dianetikgruppen bei, die ihm durch den Leiter der Polizei von Colorado Springs zu Verfügung gestellt wurde. Dieser Polizeichef führte aus, dass es zu keiner der aufgeführten Personen eine Arrestakte gäbe, äußerte jedoch seine Meinung über die Leute dahingehend, dass sie anormal seien. (10, S. 21)


1954 Ende

Don Purcell beschloss Dianetik aufzugeben und sich einer Splittergruppe, Synergetics, anzuschließen. Er stimmte zu, die Veröffentlichungs- und Urheberrechte an Hubbard zurückzugeben. (2, S. 18)


1954

Eine Church of Scientology wurde in Auckland, Neuseeland, gegründet. (2, S. 19)

LRH hält die „Phoenix- Lectures“ (Phoenix, Arizona), die später in Buchform, als „Die Vorträge von Phoenix“ erscheinen. (5, S.145)


1955 11.7.

L. Ron Hubbard zeigt 1955 eine Reihe von Personen beim FBI an, die er der Unterwanderung seiner Organisation in Wichita und Elisabeth / New Jersey verdächtigt. (8, S. 48; bezogen auf einen Brief von LRH an das FBI – Communist Activities Washington DC, 11.7.55, S. 2)


1955 21.7.

Die Founding Church of Scientology wird in Washington gegründet und nach den Gesetzen des „District of Columbia“ eingetragen. (1, S. 130)


1955 Sept.

L. Ron Hubbard schreibt an das FBI, bezogen auf den Sohn des örtlichen Leiters der Scientology-Organisation in Richland, der plötzlich auf mysteriöse Weise krank wurde.

Hubbard brachte dies in Verbindung mit einem kommunistischen Psychiater, mit dem der Junge in Verbindung stand, bevor er plötzlich krank wurde.

In einem weiteren Brief setzte Hubbard das FBI davon in Kenntnis, dass er nun zum dritten Mal eine Einladung erhalten habe, nach Russland zu gehen. (8, S. 49)


1955

Hubbard kommt nach England, wo der Londoner Stützpunkt der Scientology in Notting Hill Gate als Scientology Klinik tituliert wird. London wird zum Wohnsitz Hubbards. (8, S. 59)

Das Amtsgericht des District of Columbia bescheinigt, dass L. Ron Hubbard ein Geistlicher der Kirche ist. (5, S.145)


1956 ca.

Ein geheimer Operationsplan des FBI – genannt Cointelpro – wurde im März 1971 bekannt. Dieser Begriff war bis dato außerhalb der FBI-Welt unbekannt und steht für „Counter-Intelligence Program“. Im Rahmen des FOIA kam heraus, dass dieses Programm seit etwa 15 Jahren läuft.

Dieses Programm war eine Operation, die im Krieg gegen ausländische Geheimdienste benutzt und später gegen inländische Ziele (Bürger) eingesetzt wurde. Es beinhaltete:

      • unautorisiertes Abhören
      • Öffnen von Briefen
      • Einbruch
      • anonyme Verbreitung von Zeitungsartikeln (einige vom FBI selbst an die Presse gegeben)
      • Verbreitung defamierender, oft falscher Informationen über Individuen
      • die Förderung von Straßenkämpfen unter Randgruppen
      • Arbeitgeber mit negativen Informationen zu versorgen, um die Zielperson zu entlassen
      • die Einbeziehung des IRS, um Individuen und Organisationen mit Buchprüfungen zu schikanieren.


Wie eine Zeitung berichtete: „fast nichts – oberhalb der Vorstellungskraft – schien die Reichweite der schmutzigen Tricks des FBI zu begrenzen“.

Cointelpro war J. Edgar Hoover’s Geheimkrieg gegen das, was er als „gefährliche Ideen“ bezeichnete. (10, S. 53ff)

Ein internes Memorandum des FBI zeigt, dass Hoover sich darüber im klaren war, dass die Scientology-Kirche weder gewalttätig noch subversiv war. Sein Brief an eigene Mitarbeiter enthält Aussagen wie: „Die Akten enthüllen keine Informationen einer subversiven Natur der Organisation oder ihrem Präsidenten Lafayette Ron Hubbard“.

Nach außen verschickte der FBI jedoch „vertrauliche“ Informationen, die besagten, dass Informanten behaupten, die Kirche sei verstrickt in Drogen, Gehirnwäsche, Kommunismus, Atheismus und Materialismus.

Solche Berichte wurden unter anderem zum CIA, der Alaska State Police, der britischen Regierung, dem Weißen Haus und zu dem Attaché in der U.S. Botschaft in Paris geschickt. (10, S. 60)


1956

Die Founding Church of Scientology stellt zum ersten Mal beim IRS (Internal Revenue Service – US Finanzbehörde), den Antrag auf Befreiung von der US- Bundeseinkommensteuer. Dem Antrag wurde aufgrund der Tatsache stattgegeben, dass die Kirche ordnungsgemäß als eine religiöse und ausgebildete Organisation im District of Columbia eingetragen war. (1, S. 173)


1957 15.11.

Eine Church of Scientology wurde in Johannesburg, Südafrika, gegründet. (4, S. 142)


1958 1.12.

Eine Church of Scientology wurde in Durban, Südafrika, gegründet. (4, S. 142)


1958

Die US-Bundesfinanzbehörde IRS schickte der Scientology-Kirche ein Schreiben, mit dem der Status der Steuerbefreiung mit der Begründung zurückgezogen wurde, dass die Darbietung und Verbreitung von „Grundsätzen, die in den Büchern von L. Ron Hubbard und anderen für die Unterweisung in der Scientology in Ausbildungskursen, Klinikkursen, usw. niedergelegt sind“, keine ausschließlich religiöse oder ausbildende Tätigkeit darstelle. (1, S. 173)

Die Rechtsanwälte der Scientology-Kirche reichten Protest gegen den Bescheid ein und forderten die Wiederherstellung ihres Status der Steuerbefreiung. Als der IRS ablehnte, reichte die Kirche beim US-Berufungsgericht eine Klage ein, mit der Begründung, dass die vom IRS ergriffene Maßnahme willkürlich, diskriminierend und ungerechtfertigt sei.

Die Verhandlung begann erst am 5.7.1967. (1, S. 174)


1958 ca.

Das Department of Justice übernahm die Koordination der Maßnahmen gegen Scientology. Gegen Ende des Jahres traf sich der US-Bevollmächtigte Edward Troxell mit Capt. Ernest Jefferson von der Drogenabteilung der D.C. Polizei, Vertretern des Postwesens, der FDA, der HEW und des U.S. Army Geheimdienstes. Die Beteiligten der Zirkel entwarfen einen Plan zur Überwachung, Überführung und der letztlichen Zerstörung der Scientology- Kirche.

Im Plan enthalten waren Dinge wie: Spione einschleusen, elektronische Überwachung, Durchsuchung durch die FDA etc. Capt. Jefferson erzählte, dass ein Interview mit Hubbard, durchgeführt von einem Elektroingenieur der Armee, arrangiert worden sei, wobei auch Aufzeichnungsgeräte installiert worden seien. (10, S. 20)


1959 Frühj.

Hubbard kaufte das Saint Hill Manor, in Sussex, England. (4, S. 142)

Zwischen 1959-66 lebte Hubbard in England. Im Frühjahr kaufte er das Saint Hill Manor, in Sussex, England. Dies wurde sein Heim und das Zentrum der Scientology-Operationen für die nächsten Jahre. (2, S. 19)

Die internationale Expansion von Scientology nahm ihren Lauf. Kirchen, bezeichnet als Organisationen oder Orgs, eröffneten in Paris, London, Capetown, Port Elisabeth, Detroit, Seattle und Hawaii. Hubbards Absicht war es, in Saint Hill ein Zentrum zu errichten, um Scientology weltweit zu managen.

Leute von überall in der Welt kamen nach Saint Hill, um dort Kurse zu belegen. (2, S. 23/24)


1959 20.3.

Die Food and Drug Administration (FDA) ließ ihren Agenten, Taylor Quinn sich in die Akademie der Scientology Kirche Washington einschreiben. Seine Aufgabe war es, Material als Beweis zu sammeln, dass das E-Meter zu Diagnose- und Behandlungszwecken von Krankheiten benutzt wird. (4, S. 154)

Quinn schrieb sich auf einem Scientology-Kurs mit falschem Namen ein. Danach reichte er detaillierte Berichte zu seinen Beobachtungen ein, sowie Informationen über die Lehren der Kirche.

Sein Leiter, Assistant US-Attorney Edward Troxell konnte keine, vor Gericht verwertbaren Beweise liefern. Seiner Meinung nach würde das Department of Justice nicht gegen die Scientologen vorgehen können, bis die FDA Köder in die Kirche schickte, um den Mitgliedern dadurch eine Falle zu stellen, indem man behaupte Krankheitssymptome zu haben und sie geheilt zu werden bäte. (10, S. 21/22)

Ein weiteres Mal versuchten es Troxell und Capt. Jefferson von der Washingtoner Polizei, indem sie Jefferson’s Tochter, Sandra Jo Lewis, als Geheimagentin in die Kirche infiltrierten. Sie gab vor schwanger zu sein und suchte die Hilfe von Kirchenmitarbeitern, um eine Abtreibung vorzunehmen. Dieser Versuch schlug ebenfalls fehl.


1959 25.9.

Eine Lokalzeitung in England berichtet: „L. Ron Hubbard, dessen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Pflanzenlebens, die er auf seinem Landsitz durchführte, vermutlich den Gartenbau revolutionieren werden, hat ein Experiment vollzogen, das darauf hinweist, dass Pflanzen auf bestimmte Situationen in sehr ähnlicher Weise reagieren wie Menschen.“ (8, S. 53)


1959 26.10.

Gründung der Church of Scientology in Paris. (4, S. 142)

Die sechziger Jahre

1950er/60er

Ein FBI-Memorandum, welches 1978 im Rahmen der Freedom of Information Acts erhalten wurde besagt sinngemäß:

„Wir unterwandern die Kirche und schleusen unsere Agenten bis hinauf in die Positionen des Direktoriums. Wir müssen die Ausbreitung von Scientology in China und Japan verhindern, da sie dem Buddhismus sehr ähnlich ist und sich wie ein Lauffeuer verbreiten würde.“ (9)


1960 22.11.

Der Organisationssekretär des südafrikanischen National Council for Mental Health, T. J. Stander schrieb einen Brief an die Group for the Advancement of Psychiatry (Gruppe zur Förderung der Psychiatrie) in New York. Darin fragte er diese Organisation, welche Schritte sie gegen die Scientology unternommen habe, wobei er ausführte: „Soweit es sich um bestehende Gesetze in Südafrika handelt, können keine Schritte unternommen werden, um die Scientologen an der Ausübung zu hindern, obwohl wir äußerst besorgt über die Tätigkeit dieser Gruppe sind.“

Gleichlautende Briefe gingen an die Mental Health Association auf den Philippinen, an die National Association for Mental Health, an das Gesundheits- und Sozialministerium in Kanada und an die American Medical Association. (1, S. 212)

Unermüdlich schrieb Stander Anfragen und Briefe. Er förderte und half bei der Koordination von zwanglosen Abendvorträgen über die Scientology. Er war der Verbindungsmann zwischen verschiedenen medizinischen, psychologischen und Sozialfürsorgegruppen. Er holte der Scientology feindlich gestimmte Artikel ein und ließ sie abdrucken. Er schleuste einen Spion in die Scientology- Organisation ein, der den Auftrag hatte, ihre Anhänger in eine Falle zu führen. Er führte stundenlange Telephonate mit Mitgliedern verschiedener „wissenschaftlicher Gremien“ und drängte sie, „ihre Kenntnisse und den Einfluss ihrer Stellung dafür einzusetzen, dass Maßnahmen gegen jene Organisationen getroffen werden“. (1, S. 214)


1960 Nov.

Die Schaltpläne des Mark V – E-Meters werden von LRH genehmigt. Das Meter wird anschließend gebaut.

Vorausgegangen waren verschiedene, seit 1950 insgesamt acht Modelle. („Die Geschichte der E-Meter“, abgedruckt in „Freie Zone Pack 2“)


1961

LRH richtet Ausbildungsaufenthalte zur Unterrichtung, der jetzt standardisierten Methoden der Dianetik und Scientology ein, um die einheitliche Qualität der Anwendung zu sichern. (5, S.146)


1962

Dr. E. Cunningham Dax (Mitglied der World Federation for Mental Health (WFMH)) schreibt an jeden Gesundheitsminister in Australien, warum die Scientology seiner Meinung nach gefährlich sei. Er drängte die Landesregierung, die Aktivitäten der Scientologen durch das Verbot zu bremsen, öffentlich für sich zu werben.

Den üblichen, angesehenen Kritikern der Scientology – Sprecher der australischen Ärztevereinigung, Gesundheitsbehörden und führende Psychiater – wurden Titelseiten eingeräumt, wo sie täglich ihre tiefe Besorgnis über die Gefahren der Scientology äußerten. (1, S. 140/142)


1963 4.1.

Als Capt. Ernest Jefferson nach fünfjähriger Anstrengung seiner Polizei keine Erfolge verzeichnen konnte und selbst die Einschaltung eines privaten Nachrichtendienstes, der Crawford Research Company fruchtlos blieb, übergab er seine Akten der FDA.

Es wurde die Idee umgesetzt, eine genaue Durchsuchung der Kirche durchzuführen, unter dem Vorwand, ein zur Beichte benutztes Gerät, das E- Meter, zu beschlagnahmen. Die FDA behauptete, das Gerät würde zu Diagnosezwecken benutzt, (nach folgendem Versuch zur Heilung) worauf dann der Versuch zur Heilung folgte. (10, S. 22/23)

Am 4.1.1963 erfolgte die Razzia in der Founding Church of Scientology in Washington DC, auf Initiative der FDA. Ohne einen richterlichen Durchsuchungsbefehl vorzuzeigen stürmte eine Gruppe von US- Polizeioffizieren und zu Hilfssheriffs ernannte Hafenarbeiter die Scientology Kirche. Sie beschlagnahmten drei Tonnen an Material.

Zur Verhandlung kam es drei Jahre später, am 3.4.67. (1, S. 128/131)

Der Durchsuchungsbefehl wurde von der FDA beim Gericht erwirkt, um die E- Meter zu beschlagnahmen, weil diese für medizinische Zwecke benutzt werden. (2, S. 31)

Der Durchsuchungsbefehl basierte allein auf der Aussage des U.S. Attorney und zweier Assistenten – es gab nichts an Beweisen, was die Durchsuchung rechtfertigen würde. Desweiteren bekam die Kirche niemals eine Aufforderung, die Nutzung der E-Meter zu unterlassen. Die Kirche wurde nie mit einer Aussage oder Anschuldigung konfrontiert, dass die Nutzung illegal sei.

„Diese Aktion“, so schrieb George W. Sody, von der FDA im Distrikt Baltimore, „hat deren Bestand an E-Metern, die sie so dringend für die Anwerbung neuer Mitglieder brauchen, effektiv beschnitten“. (10, S. 25/27)

Während der sechs Jahre, die dieser Razzia folgten und in denen dieser Fall rechtlich abgehandelt wurde, fuhr die Regierung fort, die Kirche und ihre Mitglieder mit Drogen in Verbindung zu bringen. Geheimagenten verschafften sich Zugang zu den Privatwohnungen, um nach Anzeichen für Drogenmissbrauch Ausschau zu halten. (Anmerkung: Der Bericht des deutschen Bundeskriminalamtes von 1973 besagte: „Der Konsum von Rauschgift wird vermutet, es besteht jedoch keine Grund zur Annahme, dass dies von der Organisation gefördert wird.“)

Die FDA schleuste fünf weitere Agenten in die Kirche, die sämtliche Aktivitäten ausspionierten und versuchten Kirchenmitglieder dazu zu bewegen, sie aufgrund verschiedener Krankheiten zu behandeln.

Hubbards Vergangenheit wurde, einschließlich seiner Schul- und Dienstzeit bei der U.S. Navy untersucht.

Die Medien wurden sorgfältig überwacht und immer, wenn herausgefunden wurde, dass die Scientology-Kirche, ihr Gründer oder Mitglieder Gegenstand einer Reportage oder Berichterstattung waren, hat die FDA vernichtende „Hintergrundinformationen“ zur Verfügung gestellt. (10, S. 29/31)

Als die australische Regierung ihre Untersuchung bezüglich der Scientology- Kirche begann, versorgte die FDA sie mit zehn Jahre alten Akten, voll von falschen Beschuldigungen über Gehirnwäsche, Hypnose, Drogenmissbrauch, Homosexualität und Kommunismus innerhalb der Kirche. (10, S. 31)

Die Food and Drug Administration machte eine Razzia mit gezogenen Pistolen in der Washingtoner Organisation. „Dies geschah unmittelbar nachdem wir dem damaligen Präsidenten Kennedy unsere Unterstützung bei seinen nationalen Programmen mit Hilfe von Scientology angeboten hatten.“ (6, S. 1)


1963 Aug.

Der Gesundheitsminister von Viktoria, Australien, R. W. Mack gab eine Nachricht heraus, dass sich Personen, die glauben, dass sie Beweise bezüglich illegaler Praktiken der Scientologen haben, an das Crown Law Department wenden sollen.

Nicht eine Person meldete sich mit einer Klage gegen Scientology. (4, S. 155)


1963 17.10.

Der Abgeordnete der australischen Labour Opposition J. Walton hielt eine Rede vor dem gesetzgebenden Rat des Staates Victoria, in der er eine umfassende Untersuchung der Praktiken des „gefährlichen Kultes“ durch die Regierung forderte (Walton war von Phillip Bennet Wearne einem unzufriedenen, ehemaligen Scientologen kontaktiert worden).

In einer lautstarken Rede vor dem gesetzgebenden Rat kritisierte der Fraktionsführer der Labour-Partei John W. Galbally die Regierung dafür, dass sie es unterlassen habe, etwas gegen diesen bösartigen Kult zu unternehmen – trotz wiederholter Warnungen, welche die Behörde für Psychohygiene und andere verantwortliche Personen und Gremien geäußert hätten. Unter Ausnutzung parlamentarischer Privilegien, die ihn vor Anklagen wegen Verleumdung schützten, beschrieb er die Scientologen als Scharlatane, die der Einschüchterung und Erpressung schuldig seien, was zu Geisteskrankheit und sogar Selbstmord führen könne. (1, S. 140/142)


1963 27.11.

Dem vereinten Druck von politischen Führern der Opposition und Lobbyisten der Psychohygiene nachgebend, ernannte der Ratspräsident von Viktoria einen Ermittlungsausschuss zwecks „Untersuchung, Berichterstattung und Ausarbeitung von Empfehlungen bezüglich der Scientology, wie sie in Victoria bekannt ist, ausgebreitet, praktiziert und angewandt wird“.

Der Ausschuss bestand aus dem Staatsanwalt Kevin Victor Anderson. Der Ausschuss beendete seine Arbeit am 21.4.65. (1, S. 150/154)


1964 23.9.

Das HCO PL 23.9.1964 „Dissemination and Programmes“ (Vol. 2, Seite 48) besagt: „Das Processing einer Woche (25 Stunden) sollte den durchschnittlichen Monatslohn kosten.“

Diese Policy wurde zwar später von einem anderen HCO PL aufgehoben, das aber seinerseits wieder aufgehoben wurde. (12)


1965 21.4.

Der Anderson-Ausschuss in Victoria, Australien beendete seine Untersuchung in Sachen Scientology und legte seinen Bericht dem Parlament in den ersten Oktoberwochen desselben Jahres vor. In diesem Bericht griff Anderson die Scientology in einer Weise an, die von einer Zeitung als „die deftigste Sprache“ bezeichnet wurde, „die jemals bei einer öffentlichen Untersuchung in Australien benutzt wurde“.

In der Zusammenfassung seiner Feststellungen wurde die Scientology von Anderson verdammt. „Der Ausschuss hat nicht einen einzigen mildernden Zug an der Scientology finden können“. Der gesamte Aufbau ihrer Lehren sei ein Gewebe aus Falschheit, Betrug und Einbildung“.

„Scientology ist schädlich, ihre Techniken sind schädlich, ihre Ausübung ist eine ernsthafte Gefährdung für die Gemeinde in medizinischer, moralischer und sozialer Hinsicht; ihre Anhänger sind tief verblendet und häufig geisteskrank“.

Hubbard sei ein Betrüger und Scientology ein Schwindel. „Man muss stark bezweifeln ob er geistig gesund ist“.

Als Reaktion auf den Bericht berief der Regierungspräsident von Victoria, Sir Henry Bolte, eine Pressekonferenz ein, um zu verkünden, dass es die Pflicht der Regierung sei, auf die Empfehlungen des Ausschusses hin Maßnahmen zu ergreifen.

In weniger als zwei Monaten wurde von den gesetzgebenden Gremien des Staates Victoria ein Gesetz verabschiedet, das als „Gesetz über psychologische Praktiken, 1965“ bezeichnet wurde und dessen vorrangiges Ziel das Verbot der Scientology war. Bei Strafe wurde die Benutzung der E-Meter von jedem nicht ausgebildeten Psychologen verboten.

Bereits eine halbe Stunde nach Verabschiedung des Gesetzes wurde das Scientology-Zentrum in Melbourne von der Polizei gestürmt und etwa 4.000 Dokumente, Personalakten und Bücher beschlagnahmt. (S. 154/155)

Dieses quasi Scientology-Verbot dehnte sich später auf andere Staaten Australiens aus und wurde erst 1973 wieder aufgehoben, als die Labour-Partei an die Regierung kam. (1, S. 169)

Als der Anderson-Bericht veröffentlicht wurde, wurde dieser von der FDA weit verbreiten und als eine „verlässliche Quelle von Informationen“ über die Kirche dargestellt. (10, S. 31)


1965 27.4.

Das HCO PL 27.4.1965 „Price Engram“ besagt: „Vermarktung durch Bekanntgabe, dass die Preise bald steigen, ist verboten.“


1965 August

LRH verkündet in Saint Hill, der Zustand Clear sei erreicht worden. (5, S.147)


1965 20.11.

Das HCO PL 20.11.1965 „Promotional actions of an Organisation“ besagt: „Die Finanzplanung sorgt dafür, dass die Festlegung der Preise für alles was verkauft wird, nicht zu hoch ist, um das Publikum zu entmutigen und nicht zu niedrig, um die Orgs zahlungsunfähig zu machen“.


1965

Hubbard wendet sich Südafrika zu. Nach kurzem Aufenthalt in der Johannisburg-Organisation, zieht er weiter nach Rhodesien.

Für 16.500 Pfund soll er sich in Salisbury eine Villa gekauft und dort das Leben eines gutsituierten Bürgers geführt haben.

Zum ersten Mal seit Jahren erweiterte er den Kreis seiner Bekannten – zu dem nunmehr auch viele Nicht-Scientologen gehörten – beträchtlich. Es wurden Parties veranstaltet, auf denen man die Creme der Gesellschaft von Salisbury sehen konnte, einschließlich zahlreicher Politiker und vieler anderer einflussreicher Leute. Mindestens einmal kam es zu einer Begegnung zwischen Hubbard und Ian Smith.

Hubbard sagte bei einer Gelegenheit, dass er Rhodesier sei und bei einem Auftritt im Fernsehen, dass er für immer in Salisbury bleiben wolle und nicht mehr aktiv auf dem Sektor der Scientology sei. (8, S. 59/60; Quelle: Christopher Evans, Kult des Irrationalen, S. 97)


1966 19.2.

William Benitez gründet Narconon. (4, S. 87)


1966 7.2.

Die Attacke auf die Scientology-Kirche in England drang ins Unterhaus vor, als der Abgeordnete Lord Balniel, Vorsitzender der National Association for Mental Health (NAMH), eine Anfrage einbrachte, in der er dem damaligen Gesundheitsminister Kenneth Robinson, selbst ein ehemaliges leitendes Mitglied der NAMH, die Frage stellte ob es nicht, angesichts der Untersuchungen gegen Scientology in Australien, im Interesse der Öffentlichkeit sei, eine ähnliche Untersuchung auch in England durchzuführen.

Mr. Robinson erwiderte, er sei bereit, „jeglichen Antrag auf Untersuchung ins Auge zu fassen“, bis jetzt sei aber kein derartiges Gesuch eingereicht worden.

„Ich weiß“, so fügte er hinzu, „dass im Namen der Scientology unmäßige Behauptungen aufgestellt werden, die nicht allgemein akzeptiert sind, und ich persönlich würde jedem, der einen solchen Kurs machen will, raten, zuerst seinen Arzt zu konsultieren“.

Die Anschuldigungen des australischen Anderson-Berichtes gegen die Scientology reichten in England allein noch nicht aus, um aktiv zu werden.

Während dieser Bericht zwar in der Presse zu provokativen Abdrucken verhalf (die englischen Medien nahmen in fünf Monaten 278 mal darauf Bezug), so mussten doch Spuren am eigenen Ort entdeckt werden, um den entsprechenden Funken unter den Abgeordneten zu entzünden. (1, S. 179/181)


1966 1.3.

Die Funktion des „Guardian“ wird von LRH ins Leben gerufen. (HCOPL 1.3.66)


1966 April

Anfang April wurde in südafrikanischen Zeitungen die Story herausgebracht, dass führende Psychologen und andere Spezialisten für Geisteskrankheiten in Johannesburg, Durban und Kapstadt die Tätigkeit der Scientologen untersuchten und dass die Psychologische Gesellschaft von Südafrika in Kürze die Ergebnisse bekanntgeben würde. Man ließ durchblicken, dass der Bericht recht erschreckend sein würde. (1, S. 214)


1966 14.7.

Artikel im Rhodesia Herald: Dem Gründer der Scientology wurde die Erlaubnis verweigert, in Rhodesien zu bleiben. Es wurden keinerlei Gründe angegeben. Hubbard hatte hier, der Zeitung zufolge, ein Hotel gekauft und plante weitere geschäftliche Unternehmungen. (8, S. 25, Quelle: Foster Report, S. 11)

L. Ron Hubbard berichtet über seine Zeit in Rhodesien. Spezielle Interessengruppen hätten dort versäumt seinen Pass zu erneuern, als er zu viel politische Macht bekam und er versucht hatte, das gleiche Stimmrecht für die Schwarzen einzuführen.

Die Erfahrung, die er aus dieser Reise mitbrachte führte zu der Folgerung, dass einzelne OT’s nicht sehr erfolgreich sind sondern als Gruppe zusammenarbeiten müssen. Daraufhin wurde das Sea-Project (Sea Org) gegründet. (11)


1966 Juli

Die Stufen OT I und OT II werden freigegeben. (5, S.148)


1966 Aug.

Die englische Zeitung Daily Mail machte einigen Abgeordneten den Weg frei, noch einmal die Frage nach einer Untersuchung der Scientology zu stellen.

Die Zeitung veröffentlichte einen längeren Artikel mit der Überschrift „Der Fall der auditierten Frau“, der eine junge Frau betraf, die zwangsweise in einer Irrenanstalt einbehalten worden war, nachdem sie in Verbindung mit Scientologen in Saint Hill Manor in East Grinstead gestanden hatte. Die 30jährige Frau war seit ihrem 19. Lebensjahr immer wieder in Nervenheilanstalten untergebracht gewesen. Dessen ungeachtet schob der Pressebericht die Schuld an ihrem psychischen Zusammenbruch dem Scientology-Auditing zu.

Die Story war nicht, wie die Daily Mail behauptete, das Ergebnis einer gründlichen Untersuchung dieses Falles. Sie war auf Informationen aufgebaut, die der Zeitung von der Mutter der Patientin zur Verfügung gestellt worden waren; diese war gewillt, private Einzelheiten über den Zustand ihrer Tochter in der Presse bloßzustellen, damit man Scientology „drankriege“.

Mary Applebey, Generalsekretär der National Association for Mental Health, wurde in dem Artikel mit den Worten zitiert: „Nunmehr ist die Zeit für eine ministerielle Untersuchung gekommen.“ (1, S. 181/182)


1966 1.9.

Hubbard tritt von seinem Posten als Executive Director und vom Vorstand der Kirche zurück. Er nennt sich von nun an „Hubbard Founder“. Die Begründung dafür war, dass er seine Forschungen und seine schriftstellerische Arbeit fortsetzen wollte. (2, S. 26/27)

LRH tritt von jeder offiziellen Verwaltungsposition zurück. (5, S.147)


1966 30.9.

In Südafrika stellte der Abgeordnete Dr. E. L. Fischer dem Gesundheitsminister Dr. Albert Hertzog die Frage: Ob ihm ein Kult bekannt geworden sei, der unter der Bezeichnung „Hubbard Association of Scientologists International“ in der Republik tätig sei und ob sein Ministerium den Kult in Bezug auf die Volksgesundheit überprüft habe. Wenn dem nicht so wäre, würde er dann jetzt eine derartige Untersuchung durchführen lassen?

Die Antwort war, dass der Gesundheitsminister eine erste Untersuchung der Scientology veranlasst, aber keine greifbaren Tatsachen zutage gefördert habe, die ein amtliches Vorgehen erforderlich machten.

Zwei Wochen später richtete sich Dr. Fisher im Abgeordnetenhaus erneut auf, um den Gesundheitsminister zu fragen, ob er weitere Mitteilungen über die Scientology erhalten habe und um auf eine Untersuchung zu drängen.

Dr. Hertzog erwiderte, dass er nur zwei Briefe von Privatpersonen erhalten habe, davon eine voll des Lobes über Scientology und einer gegen sie. Ehe keine konkreten Beweise vorgelegt würden, gäbe es keine Berechtigung für eine großangelegte Untersuchung. (1, S. 215)


1966 5.12.

Der englische Abgeordnete Peter Hordern ersuchte den Gesundheitsminister Kenneth Robinson „eine Untersuchung in der als Scientology bekannten Praktik“ einzuleiten. In einer schriftlichen Antwort führte der Minister aus, er halte eine weitere Untersuchung nicht für notwendig, um festzustellen, dass die Tätigkeiten dieser Organisation potentiell schädlich seien. (1, S. 182)

Auch nach weiteren Vorstößen von Abgeordneten gegen die Scientology war der Gesundheitsminister gegen eine Untersuchung. „Ich habe“, so Robinson, “ noch keinen Beweis dafür vorgelegt bekommen, nach dem die Scientology direkt und ausschließlich für Nervenzusammenbrüche oder körperliche Verschlechterung ihrer Anhänger in diesem Land verantwortlich ist.“ (1, S. 183)


1966 Ende

LRH ging nach Afrika und erforschte OT III. (11)


1966 Dez.

Hubbards eigene Aussage diesbezüglich:

„Ich kam zu dem Schluss, dass ich so weit wie möglich gegangen war wie ich gehen konnte, ohne eine weitere gradlinige Aktion mit unserer Technologie zu machen… Ohne irgendjemand etwas davon zu erzählen was ich beabsichtigte, ging ich hinaus und nahm mein Leben in meine Hände und machte mich an die Sache. Das Geheimnis dieses Universums und dieses speziellen Teils des Universums war, sofern es seine Spur betrifft, völlig verschlossen. Niemand war jemals in der Lage einen Durchbruch zu schaffen und mit der Antwort hervorzukommen und zu wissen, was geschah. Tatsächlich ist es so verschlossen, dass wenn jemand versuchte es zu durchdringen – und ich bin sicher einige haben es versucht – er daran starb. Das Material, das in diesem Sektor enthalten ist, ist so bösartig, dass es sehr sorgfältig arrangiert wurde, um jeden zu töten, falls er die exakte Wahrheit darüber erfährt. Im Januar und Februar dieses Jahres (1967) wurde ich daher sehr krank, verlor fast diesen Körper und auf irgendeine Art und Weise kam ich hindurch und erhielt das Material und war fähig, es zu durchleben. Ich bin vollkommen sicher, dass ich der erste war, der jemals den Versuch überlebte, dieses Material zu erhalten. (…) In all den 18 Jahren war dies das Schwerste, was ich zu Gesicht bekam…

Ich formierte die Sea Org, um ein Gebiet zu haben, in dem ein Scientologe sicher durch diese letzte Feuerwand gehen konnte.“ (6, S. 5/6)

„Auf den unteren Stufen (von Scientology) ist man hauptsächlich mit sich selbst und seinem eigenen Fall oder mit seiner unmittelbaren Familie beschäftigt, aber wenn man höher kommt, macht man sich Gedanken über seine Umgebung und die Welt in der man lebt und bei diesen Gedanken erkennt man, dass es nicht zum Besten gelaufen war. Und es ist sehr wahr, dass auf diesem Planeten, wie auch auf 75 anderen Planeten, welche diese Konföderation vor 75 Millionen Jahren formten, eine große Katastrophe passierte. Seitdem war dieser Platz eine Wüste und es war das Los einer Handvoll Männer den Versuch zu unternehmen, die Technologie auf eine Stufe zu bringen, auf der jemand die Katastrophe durchdringen konnte, um sie wieder rückgängig zu machen.“ (6, S. 7)


1966 Ende

L. Ron Hubbard verkauft seine Namensrechte für 100.000 Pfund Sterling an „… die scientologische Bewegung“, und eine besondere Abmachung sah vor, dass die Orgs für die Benutzung seiner Unterschrift zahlen mussten“. (8, S.157)

In Amerika tritt der FOIA (Freedom of Information Act) inkraft. Die Kirche nutzt diese Möglichkeit der Akteneinsicht um falsche Berichte über sie und ihren Gründer L. Ron Hubbard zu lokalisieren.


1967 Jan.

LHR orderte die Mitarbeiter des Sea-Project nach Las Palmas. Er brachte die Forschungs-Aufzeichnungen (nach Aussage von Capt. Bill Robertson etwa 1 Meter hoch) über OT III mit, inklusive der Ethik-Orders bezogen auf die Wesen, welche für die Katastrophe vor 75 Millionen Jahren verantwortlich waren.

Zu der Zeit war LRH der Ansicht, dass OT III nur in einer speziellen Umgebung, mit medizinischer Betreuung laufen konnte. Er wollte eine OT- Basis aufbauen, um OT III auslaufen zu lassen und um Forschungen in Bezug auf die planetarische Kontrolle auszuführen, einschließlich der World Federation for Mental Health und einiger anderer Weltorganisationen. (11)


1967 3.4.

Es kam zur Verhandlung gegen die Scientology Kirche, ausgehend von der Razzia am 4.1.63. Die US-Behörde hielt immer noch die Fiktion aufrecht, dass es kein Gerichtsverfahren gegen die Kirche sei. Laut Protokoll war das E-Meter der Beklagte.

Wie die FDA-Klage behauptete, enthielt die Begleitschrift zum E-Meter Aussagen, die „andeuten, suggerieren oder implizieren“, dass das E-Meter für die Diagnose, Vorbeugung, Behandlung, Entdeckung und Beseitigung einer langen Liste von Erkrankungen einschließlich Arthritis, Krebs, Magengeschwüre und Atomstrahlung gedacht und geeignet sei.

Der erste Prozess führte zu einem Urteil zugunsten der Regierung. Der Bezirksrichter John J. Sirica ordnete die Vernichtung der beschlagnahmten E- Meter sowie eines Teils des gedruckten Materiales an.

Es wurde Berufung eingelegt und die höhere Instanz entschied, dass die Regierung Unrecht getan hätte, als sie die E-Meter der Kirche 1963 beschlagnahmte.

Die FDA reichte daraufhin eine Petition um nochmalige Anhörung ein, dem das Berufungsgericht stattgab. Das Gericht schlug vor, dass für eine nochmalige Verhandlung des Falls das Bezirksgericht Punkt für Punkt bestimmen soll, ob eine Stelle in der Scientology-Literatur Ansprüche gänzlich nichtreligiöser Natur erhebe oder ob an irgendeiner Stelle lediglich ein religiöses Mäntelchen umgehängt worden sei.

Das Bezirksgericht lehnte dies jedoch ab. Unter dem Hinweis, dass die beschlagnahmte Literatur etwa 20.000 Seiten umfasse, erklärte das den Fall verhandelnde Gericht, es genüge eine einzige falsche wissenschaftliche, nichtreligiöse Kennzeichnung, um die von der FDA erhobenen Anschuldigungen zu belegen.


1967 4.5.

In Südafrika erklärte der Abgeordnete der Opposition Dr. E. L. Fischer: Der Kult (Scientology) könnte Informationen, die man bei der Sicherheitsprüfung zu Beginn des Kurses erhalte, dazu verwenden, jeden, der die Fragen beantworte, bis ans Ende seiner Tage zu erpressen.

Fisher zitierte Auszüge aus dem Anderson-Bericht, um dann nochmals den Antrag auf amtliche Untersuchung der Scientology zu stellen.

Der Gesundheitsminister Dr. Albert Hertzog erwiderte, dass man sich nicht ausschließlich auf den Anderson-Bericht als eine Grundlage für die Anordnung einer regierungsseitigen Untersuchung in Südafrika stützen könne. Er brauche Informationen von Leuten, die angäben, Opfer der Scientology zu sein. Er habe keinen glaubhaften Fall, der für eine berechtigte Untersuchung notwendig sei.

Zwei Wochen später drängte Dr. Fisher den Gesundheitsminister erneut „einen Weg zu finden, um den Personen zu helfen, die unter der Verfolgung durch Scientologen leiden“. (1, S. 216)

T. J. Stander erzählte einem aus Frankreich zu Besuch weilenden Psychotherapeuten, dass die Regierung niemals beschließen wird, einen Antrag anzunehmen, der von der Opposition eingereicht wird… Der einzige Weg sei die Mithilfe eines Abgeordneten zu gewinnen, welcher der Nationalen Partei angehöre. Seine Wahl fiel auf Dr. Venter. (1, S. 216)


1967 5.7.

Verhandlung der Klage der Scientology-Kirche gegen den Internal Revenue Service, basierend auf die aberkannte Steuerbefreiung von 1958. Nach sechstägiger Zeugenvernehmung für beide Parteien entschied das Gericht, dass die Kirche keinen Anspruch auf Freistellung habe, weil ein Teil ihrer Einnahmen Privatpersonen zugutekomme.

Gemäß der von der Regierung selbst durchgeführten Steuerprüfung belief sich das Gesamteinkommen Hubbards von sämtlichen Scientology-Quellen in den fraglichen Steuerjahren (Juni 1955 bis Juni 1959) durchschnittlich auf weniger als 20.000 $ im Jahr, einschließlich der Lizenzeinnahmen aus seinen Büchern und Vergütungen für Vorträge, die er auf verschiedenen Scientology- Kongressen gehalten hatte.

Mrs. Hubbard, Mitleiterin der Kirche, erhielt durchschnittlich unter 4.000 $ im Jahr – ebenso L. Ron Hubbard Junior, der verantwortliche Aufgaben in der Organisation wahrnahm.

Die Regierung legte mit dem, was die Anwälte der Kirche als „Argument der versteckten Andeutung“ bezeichneten, dem Gericht nahe, dass die Hubbards riesige Geldbeträge von sämtlichen Scientology-Kirchen erhielten und dass aufgrund dessen, der Founding Church of Scientology die Steuerbefreiung verweigert werden müsse. Die geforderten Beweise für diese Behauptung gab es nicht. (1, S. 173-178)

Die Kirche reichte sofort eine Petition zur Urteilsänderung bzw. einer Neuanhörung ein. (4, S. 154)


1967 12.8.

Die Sea Organization (See Organisation) wurde offiziell gegründet. (4, S. 142)

Im Laufe des Jahres wurden drei Schiffe gekauft. Das Flag-Schiff war eine ausgediente Kanalfähre mit dem Namen Royal Scotsman, später umbenannt in Apollo. Die anderen beiden, die Diana und die Athena, waren kleiner und wurden für spezielle Aufgaben benutzt. (2, S. 27)


1967 20.9.

L. Ron Hubbard bespricht nach den abgeschlossenen Forschungsarbeiten zu OT III das Tonband, welches später als Rons Journal 67 herauskommt. Einige Zitate:

„.. Nach all den Aktionen, die man während der letzten 17 Jahre gegen uns unternommen hat wollte ich heraus isolieren, wer uns auf diesem Planeten attackiert. Die Angriffe hatten immer dasselbe Muster. Sie folgten stets den selben Presselinien. Sie benutzten stets denselben Typ von Parlamentariern…

Unsere Feinde auf diesem Planeten setzen sich aus weniger als 12 Personen zusammen. Es sind Mitglieder der Bank von England und anderer hoher Finanzkreise. Sie besitzen und kontrollieren Zeitungsketten und sind seltsamerweise die Direktoren in all den Gruppen für geistige Gesundheit, die auf der Welt gegen uns aufgestanden sind.

Da sie die meisten Goldvorräte kontrollieren, hatten sie sich für ein Programm entschieden, jede Regierung zum Bankrott und somit unter ihre Kontrolle zu bringen, so dass keine Regierung ohne ihre Erlaubnis in der Lage sei politisch zu handeln. Der Rest ihres offenkundigen Programms bestand darin, „geistige Gesundheit“ zu benutzen, genauer gesagt, psychiatrischer Elektroschock und präfrontale Lobotomie, um jegliche politisch Andersdenkenden von ihrem Weg zu beseitigen..

Diese Personen organisierten jene „Mental Health“ Gruppen, die überall gleichzeitig auf der ganzen Welt entstanden sind. (…) Wir sind 1950, ohne an etwas Böses zu denken, in deren Weg und großen Komplott geraten.

… Diese Burschen kontrollieren Zeitungsketten über einen von ihnen, genannt Cecil King. Und diese Zeitungen erscheinen in Südafrika, Australien. Sie gehen in alle Teile der Welt. Diese Zeitungskette wurde dazu benutzt uns einen schlechten Ruf zu geben… Es gibt in deren Hirnen nicht den geringsten Zweifel daran, dass unsere Technologie funktioniert, denn viele andere solcher Aktivitäten wie „Subub“ (eine Selbstverbesserungsgruppe) blieben von ihnen unbelästigt. Es ist lediglich die unglaublich funktionierende Technologie der Scientology, die ihren Zorn erregt hat“. (6, S. 1/3)


1967 20.11.

Die Yacht Royal Scotsman, Flaggschiff der Sea Organisation verlässt den englischen Hafen Southhampton. (12)


1967 27.12.

Die Royal Scotsman wurde als Advanced Organisation aufgebaut. (4, S. 143)


1967 Dez.

LRH geht als erster durch OT III.


1967 Ende

In den letzten Monaten des Jahres 1967 kam der Durchbruch von OT III. (5, S.148)


1968 Jan

Die OT-Abschnitte IV, V und VI werden freigegeben. (5, S.148)


1968 Aug.

Der Spiegel: England – Scientology: Stand des Klaren:

Science Fiction – Scientology, Royal Scotsman, Sea Org in Tunesien, Aussage von Kenneth Robinson, Englands Gesundheitsminister: „Die Scientology ist übel, ihre Praktiken sind ein schwerer Schlag gegen die Gemeinschaft – medizinisch und moralisch.“


1968 Früh

Kurzer Artikel in der Ausgabe „Mental Health“ der National Association for Mental Health: Sie unterrichtete ihre Leser davon, dass Mr. Peter Hordern, konservativer Abgeordneter für Horsham, seit langer Zeit Hauptgegner der Scientology, dabei ist, erneut eine amtliche Untersuchung zu propagieren. Er hat Briefe von vielen enttäuschten Mitgliedern erhalten – viele davon zu verängstigt, um ihren Namen unter das Geschriebene zu setzen.

Diese Briefe, einschließlich der vielen anonymen, wurden an den Gesundheitsminister weitergeleitet und bildeten einen Teil dessen, was der Abgeordnete später als „erhebliche Beweissammlung über die Tätigkeiten des Kultes in diesem Land“ beschrieb, die er aber niemals einer öffentlichen Überprüfung überließ.

Der anhaltende Druck, der in den Ministerien für Gesundheitswesen, Erziehung und Wissenschaft und im Innenministerium aufgebaut wurde, führte schließlich zu verwaltungstechnischen Maßnahmen gegen die Scientologen. (1, S. 183/184)


1968 25.6.

Das Home Office unterrichtet L. Ron Hubbard, dass ihm ein weiterer Aufenthalt im Vereinigten Königreich nicht gestattet würde. (8, S. 205 bezogen auf den Foster Report)

Das Home Office habe ihn zu einem unerwünschten Ausländer erklärt und ihm eine weitere Genehmigung in Großbritannien zu bleiben verweigert. (8, S. 60)


1968 28.6.

In Neuseeland wurde im Parlament eine Petition eingereicht, einen Untersuchungs-Ausschuss bezüglich Scientology einzusetzen und rechtliche Schritte einzuleiten. Am 3.2.69 wurde ein Untersuchungs-Ausschuss einberufen. (4, S. 155)


1968 25.7.

In Beantwortung der im Unterhaus gestellten Frage nach den Maßnahmen gegen Scientology sagte Kenneth Robinson:

„Die Regierung hat sich nach Erhalt aller verfügbaren Beweise davon überzeugt, dass die Scientology gesellschaftlich schädlich ist. Sie entfremdet Familienmitglieder voneinander und unterstellt allen, die sich gegen sie richten, niederträchtige und unehrenhafte Beweggründe; ihre autoritären Grundsätze und Praktiken sind eine potentielle Bedrohung der Persönlichkeit und des Wohlergehens derjenigen, die so verblendet sind, ihre Anhänger zu werden; vor allem aber können ihre Methoden eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit derjenigen werden, die sich ihr unterwerfen. Es liegen Beweise vor, dass nunmehr auch Kinder unterrichtet werden.

Nach bestehendem Gesetz gibt es keine Möglichkeit, die Praktik der Scientology zu verbieten; die Regierung ist jedoch zu dem Schluss gelangt, dass sie abgelehnt werden muß und dass es richtig ist, alle Schritte zu unternehmen, die in ihrer Macht stehen, um ihrer Expansion Einhalt zu gebieten.

Es scheint, dass die Scientology ihre Anhänger größerenteils aus Übersee hat, obwohl die Organisation jetzt intensive Anstrengungen unternimmt, Bewohner dieses Landes zu gewinnen. Ausländer kommen hierher, um die Scientology zu studieren und an dem sogenannten College in East Grinstead zu arbeiten. Die Regierung kann dies gemäß bestehender Gesetze verhindern (Ausländerverordnung) und hat beschlossen, dies zu tun. Die folgenden Schritte werden mit sofortiger Wirkung gültig:

      1. Das Hubbard College of Scientology sowie sämtliche anderen Scientology-Institute werden nicht länger als Ausbildungsstätten im Sinne der Richtlinien des Innenministeriums über die Einreisegenehmigungen und anschließende Überwachung von Ausländern anerkannt;
      2. Ausländern, die in den Häfen Großbritanniens ankommen und beabsichtigen, Scientology-Institute zu besuchen, wird keine Einreise als Studenten mehr bewilligt;
      3. Ausländern, die bereits in Großbritannien weilen, z.B. als Besucher, wird der Status von Studenten zum Zwecke des Besuches einer Scientology-Einrichtung nicht mehr gewährt;
      4. Ausländern, die bereits in Großbritannien zwecks Studium an einer Scientology-Einrichtung weilen, wird die Aufenthaltsgenehmigung zur Fortsetzung dieser Studien nicht gewährt;
      5. Eine Arbeitserlaubnis und Angestelltenversicherung wird Ausländern (oder Staatsbürgern des Commonwealth) zwecks Arbeit in einer Scientology-Einrichtung nicht gewährt;
      6. Eine Arbeitserlaubnis, soweit sie an Ausländer zwecks Arbeit in einer Scientology-Einrichtung bereits ausgestellt wurde, wird nicht verlängert.“


Dies wurde in der letzten Sitzung des Parlamentes vor den Ferien verkündet. Damit war jede ausreichende Erörterung oder Debatte über diese Frage unter den Abgeordneten von vornherein ausgeschlossen. Desweiteren waren keine stichhaltigen Beweise vorgelegt worden, die derartig drastische Maßnahmen gerechtfertigt hätten.

Sogar die Presse kritisierte diese Ausländerverfügung und nahm teilweise Partei für Scientology ein. Die „Beweise“ gegen Scientology wurden in Frage gestellt. Die Klatschgeschichten gegen Scientology in den Medien wurden etwas nüchterner betrachtet. Ein Journalist fand heraus „dass der jüngste Wirbel mit einem Artikel in der Daily Mail angefangen hat und dass seitdem, mit zwei Ausnahmen, sämtliche Presseleute jeweils einander zitiert haben“. (1, S. 184/186)


1968 Sept. – Oktober

LRH hält an Bord der „Royal Scotsman“ die Klasse VIII-Vorträge, während das Schiff in Korfu vor Anker liegt. (13)


1968 Herbst

Robinson nahm im Unterhaus Stellung zu den kritischen Stimmen gegen diese Ausländerverordnung. Er wurde aufgefordert die Beweise zu veröffentlichen, die er angeblich in seinem Besitz habe und auf die er seine Äußerungen und Maßnahmen gegen Scientology aufgebaut hatte. Seine Aussage dazu:

„Detaillierte Beweise, welche die potentielle Gefahr des Kultes für die Gesundheit bewiesen, bestünden aus individuellen Fallgeschichten, die zu veröffentlichen unangebracht wäre.

Die Beweise für die Gefährdung der Gesellschaft durch die Scientology seien in der Presse bereits ausreichend veröffentlicht worden.“ (1, S. 187/188)

England befand sich seit der Zeit in einer Art Kriegszustand gegen die Scientologen:

      • Telefon- und Telexanlagen in Saint Hill Manor wurden angezapft,
      • ausländischen Scientologen wurde die Einreise nach England verweigert,
      • in Einzelfällen wurden einreisende Scientologen vorübergehend ins Gefängnis gesperrt (1, S. 188/193)..
      • Der Rektor einer Privatschule lehnte es ab, den Sohn eines bekannten Scientologen als Schüler aufzunehmen, wobei er erklärte: „Der Vater hat sehr viel Aufmerksamkeit erregt, und die Familie gehört einer Organisation an, die gesellschaftlich schädlich sein soll.
      • Sechs Ärzte in East Grinstead, Sussex (Sitz der weltweiten Zentrale der Scientology) weigerten sich, Scientologen als Kassenpatienten anzunehmen. Ein Sprecher dieser Gruppe sagte zu Presseleuten, dass er aus „Gründen der Ethik“ seine Einwände nicht aussprechen könne,
      • Die größte englische Versicherungsgesellschaft, die Royal Insurance Company, kündigte ihre Police mit der internationalen Zentrale der Scientology, Saint Hill Manor. Von den Bevollmächtigten der Versicherung wurde angegeben, „wir reinigen unseren Kundenbestand von unrentablen Geschäften“. (1, S. 194)


Im November 1977 erschienen die Memorieren des verstorbenen Richard Crossman, der 1968 Nachfolger von Robinson im Gesundheitsministerium geworden und von Robinson bei mehreren Anlässen, die vor dem Amtswechsel stattgefunden hatten, instruiert worden war. In seinen Memorieren stellte Crossman ganz klar, dass es in England keine Beweise gegen die Scientology gab. Die seinerzeit amtierenden Minister waren sich alle einig, dass Robinson einen Fehler gemacht hatte. Crossman: „Wir waren alle einer Meinung darüber, dass wir aus der Sache aussteigen sollten“. (1, S. 209; Richard Crossman, Diaries of a Cabinet Minister – Vol. III, London 1977)


1968 15.11.

Hubbard hebt das „Fair Game“ Policy auf. (1, S. 167)


1968

Eine Untersuchung der Publikationsabteilung in Edinburgh ergab, dass dort Agenten eingeschleust waren. Sie brachten die Organisation durcheinander, indem sie Bücher an falsche Adressaten schickten. Die Verbindung dieser Personen lief bei einem Dr. Carstairs zusammen, der Präsident der World Federation for Mental Health war. (11, S. 4)

Der Fall der Internal Revenue Service / Scientology-Kirche Washington DC wegen Aberkennung der Steuerbefreiung wurde erneut von Gericht gehört. Die Petition der Scientology-Kirche wurde abgewiesen. (4, S. 154)

In West- und Süd-Australien wurden ähnliche Gesetze zu denen im Staate Viktoria verabschiedet (siehe 1965, 21.4. auf Seite 13.), um Scientology zu verbieten. Dabei handelte es sich um „psychologische Praktiken“, die den Effekt hatten Scientology in ihrer Ausübung zu verbieten. Die Scientology-Kirche änderte daraufhin ihren Namen in „Church of new Faith“ und machte weiter. (2, S. 31)

In Süd-Rhodesien (Zimbabwe) wurde ein Gesetz zur Güterkontrolle (Control of Goods Act) verabschiedet. Dieses verbot die Einfuhr von Scientology- verwandtem Material. (2, S. 32)

Zum Ende der sechziger Jahre nahm der Geheimkrieg der U.S.-Geheimdienste gegen die Scientology Kirche internationale Ausmaße an.. Verwickelt waren:

      • CIA
      • Drug Enforcement Agency (DEA)
      • U.S. Botschaften und diplomatische Außenstellen sowie
      • freundlich gesinnte ausländische Geheimdienste


Ein CIA-Memorandum berichtet, dass es keine Anzeichen dafür gab, dass die Aktivitäten des Schiffes ein Sicherheitsrisiko darstellten. Andere Geheimdienste fanden ebenfalls nichts, woran etwas auszusetzen wäre. (10, S. 75)

Der DEA war ebenfalls bekannt, dass die Scientologen nicht im Gebrauch oder Handel mit Drogen verwickelt waren, denn sie hatte einen Agenten an Bord der Apollo, der über alle Aktivitäten auf dem Schiff berichtete. (10, S. 81)


1968/69

Die Scientology-Kirche errichtete Advanced Orgs in Los Angeles, Edinburgh und Kopenhagen. (2, S. 28)


1969 Anfang

Eine Reihe führender Zeitungen in Südafrika brachte lange Erklärungen, „um höchsten Kreisen eine Untersuchung nahezulegen“.

In einem Leitartikel auf der Vorderseite von Die Transvaaler hieß es, „der Antrag auf eine amtliche Untersuchung hätte die Unterstützung der Kirchenführer“. Außerdem wurde ein rassistischer Unterton in die Sache eingebracht. Die Scientology, so hieß es, „hat eine ethische Vorstellung, die zu der christlichen Ethik in Widerspruch steht und sie befürwortet eine damit verbundene liberale Einstellung der gleichen Rechte für alle Rassen und Farben“. (1, S. 220)


1969 27.1.

Richard Crossman, englischer Minister für Soziales, teilte dem Unterhaus mit, dass er eine Untersuchung der Scientology aufnehmen werde.

Mehrere Abgeordnete fragten nach dem Grund, wieso Scientology zuerst als Schwindel bezeichnet wird und man dann eine Untersuchung vornimmt.

Die Regierung beauftragte Sir John Foster, konservativer Abgeordneter für Northwich, mit der Durchführung der Untersuchung. Crossman erklärte, die Untersuchung würde von Sir John allein, nicht durch einen Ausschuss, vorgenommen und nicht aufgrund gesetzlicher Vollmachten durchgeführt; daher brauche niemand eine Zeugenaussage zu machen. Außerdem würden die freiwilligen Zeugenaussagen nicht öffentlich und nicht auf einen Eid gestützt sein.

Selbst ungeprüftes Aussagenmaterial aus Übersee sollte zugelassen sein.

Die straffreien Verleumdungen Tür und Tor öffnende Form, welche die Untersuchung annehmen sollte, rief zwar negative Kommentare in mehreren führenden Zeitungen Englands hervor, nahm aber ihren geplanten Lauf. (1, S. 199/200)


1969 3.2.

In Neuseeland wurde ein Untersuchungs-Ausschuss bezüglich Scientology eingesetzt, der für acht Tage zusammensaß und 27 Zeugen vernahm. Das Ergebnis wurde am 30.6.69 bekanntgegeben und besagte, dass die Regierung keine legislativen Maßnahmen gegen Scientology einleiten soll. (4, S. 155)


1969 Feb.

In der ersten Februarwoche traf T. J.Stander mit Dr. Venter in Pretoria zusammen und übergab ihm eine Akte mit Dokumenten und Zeitungsausschnitten über die Scientology. Unter den Papieren, die der Abgeordnete erhielt, befand sich ein Antragsentwurf, der im Parlament vorgelegt werden sollte und die offizielle Untersuchung der Scientology forderte.

Eine Woche später Legte Dr. Venter im Parlament einen Privatantrag auf Untersuchung der Tätigkeiten der Scientology vor mit dem Zweck, die Organisation in Südafrika zu verbieten.

Der neue Gesundheitsminister Dr. Carel de Wet war bereit eine Untersuchungskommission über die Scientology einzusetzen und zwar, weil die Einwände gegen die Organisation „von verantwortungsbewussten Kreisen erhoben worden sind“. Bezugnehmend auf die von der Regierung in Großbritannien gegen die Scientology getroffenen Maßnahmen sagte Dr. de Wet: „wenn England handelt, dann wissen wir, dass es allerhöchste Zeit ist“. (1, S. 220/221)


1969 18.3.

Die griechische Regierung ordnete an, dass die Scientologen Griechenland zu verlassen hätten.

Die New York Times schrieb darüber: „Der Ausweisungsbefehl erfolgte auf monatelangen diplomatischen Druck, den amerikanische, englische und australische Diplomaten in Athen ausgeübt und mit dem sie die griechischen Behörden dazu gedrängt hatten, die Tätigkeiten der Personen an Bord der Apollo zu untersuchen“.

Hintergrund dieser Geschichte:

Das Sea-Org-Schiff Apollo lag vor Anker im Hafen von Korfu, einer griechischen Insel im Ionischen Meer. Hubbard und etwa 200 seiner Mitarbeiter und Studenten lebten dort auf dem Schiff. Die einheimische Bevölkerung zeigte sich freundlich.

Nach fünf oder sechs Monaten an ihrer Zufluchtsstätte in Griechenland begannen die Scientologen gewahr zu werden, dass ihre Feinde erneut hinter den Kulissen Verdächtigungen gegen die Scientology in die Köpfe der örtlichen Amtsträger zu setzen sowie falsche Gerüchte unter der Bevölkerung verbreiteten. Die Hauptquelle dieser Schwierigkeiten war der britische Honorar- Vizekonsul Major John Forte.

Der griechischen Botschaft in London ließ man Vervielfältigungen des Parlamentsprotokolls zukommen, in dem über die vollständige Debatte vom 6.3.67 über die Scientology sowie der Grundsatzerklärung des Gesundheitsministers vom 25.7.68 berichtet wurde, als er den Bann der ausländischen Botschaft verkündete.

Das amerikanische Außenministerium schaltete sich ein mit eine Anfrage an die griechischen Behörden zwecks Auskunft über eine 31jährige Frau aus Las Vegas, deren Eltern behaupteten, sie sei von den Scientologen gekidnappt worden. Die Frau war an Bord der Apollo gewesen, hatte das Schiff aber einige Zeit vorher verlassen. Später tauchte sie in Athen auf und war sehr überrascht, dass alle Welt nach ihr gesucht hatte.

Wenig später, nachdem die von den griechischen Behörden selbst durchgeführte Untersuchung die Wahrheit über die Scientology ans Licht brachte, entschuldigte sich der griechische Innenminister Stylianos Pattakos für den Zwischenfall und lud Hubbard und seine Anhänger ein, nach Griechenland zurückzukehren. (1, S. 195/196)

Die Scientologen der Sea Org behaupten, dass britische Agenten Verdächtigungen über sie bei ausländischen Regierungen vorbrachten.

Einer ihrer Mitglieder habe Einblick in die Akten des spanischen Marineministeriums genommen und Berichte vom britischen Innen- und Außenminister vorgefunden haben. In diesen Berichten wurde angedeutet, dass das Bordpersonal der Scientology Schmuggler seien, die von Interpol überprüft würden.

In Casablanca erschien ein Mann, der sich als Korrespondent des Manchester Guardian ausgab, im Konsulat von Panama und erklärte, er sammle Auskünfte für eine Story über die Scientologen. (Die Apollo fuhr unter panamaischer Flagge.)

Dieser „Reporter“ soll dem panamaischen Konsul, wie auch der örtlichen Zeitung, die Informationen gegeben haben, die Scientologen seien Drogenhändler, die von Interpol wegen Haschischschmuggel nach Frankreich und Südamerika gesucht würden. (1, S. 198)


1969 28.3.

Die Regierung von Südafrika benannte eine neunköpfige Kommission zur Untersuchung der Scientology unter dem Vorsitz von P. C. Kotze, einem ehemaligen Richter des Obersten Gerichtshofes. (1, S. 221)

Jahre später wurde der Untersuchungsbericht veröffentlicht. Die positiven Aussagen über Scientology waren ignoriert.

Der Gesundheitsminister hat auf den Bericht hin keine Maßnahmen ergriffen. (1, S. 226/227)


1969 Mai

Der IRS beginnt die Scientology Kirche zu untersuchen. Durch teilweise unbekannte Quellen tauchten in den IRS-Archiven eine große Anzahl von Dokumenten auf (interne Mitteilungen, Privatkorrespondenz, Bankaufzeichnungen etc., die von der Kirche gestohlen wurden).

Anhand kircheninterner Untersuchungen wird vermutet, dass der IRS den Agenten Lauren Gene Allard in die Kirche eingeschleust hat. Allard wurde Mitglied der Sea-Org und übernahm etwa im Mai 1969 den Posten als Flag Banking Officer. In dieser Position war er für die Kursgebühren, welche die AOs eingenommen hatten und für die Einzahlung auf der Bank verantwortlich.

Nach etwa zwei Monaten erklärte Allard, dass er die Kirche verlassen wolle. Anfang Juni entnahm er dem Save der Kirche eine Reihe vertraulicher Dokumente, $ 23.000 in Schweizer Franken, $ 800 in amerikanischen Travellerschecks, $ 2400 in australischen Travellerschecks und $ 500 in bar. Er packte seine Sachen und verschwand nach Kansas City. Dort übergab er die gestohlenen Dokumente zwei Agenten vom IRS, die ihm versprachen, ihn auf die eine oder andere Art da rauszuholen und verschwand zwei Tage später nach Florida. Es wurde vermutet, dass er dort unter dem Schutz des IRS gelebt hat. Allard wurde letztlich verhaftet und an das Gefängnis in Los Angeles überführt. Dort wurde er von einem IRS- und einem FBI-Agenten besucht. Die Gespräche mit ihm wurden aufgezeichnet.

Allard wurde nie verurteilt. Die Klage gegen ihn wurde von Staatsanwalt mit der Begründung, er habe nur Dokumente, nicht aber das Geld gestohlen, fallengelassen.

Im Gegenzug verklagte Allard die Kirche auf Schadensersatz (insgesamt $ 300.000). Als Basis dafür wurde Hubbard’s „Fair Game Policy“ herangezogen.

Die Kirche wurde, auch nach der Berufung, dazu verurteilt, $ 100.000 an ihn zu zahlen. (10, S. 43/45)

Ein anderer Fall berichtet von einem FBI-Agenten, der der FDA zur Verfügung gestellt wurde. Er wurde beauftragt Drogen in einer Mission der Scientology Kirche zu platzieren. Als er sich weigerte, wurde er auf ein administratives Abstellgleis geschoben. (10, S. 48)


1969 Sept.

Die Apollo lag im Trockendock vor Casablanca. Anhand von Dokumenten ist ersichtlich, dass die dortige U.S. Botschaft Falschmeldungen über Scientology und das Schiff verbreitete. Kopien eines Berichtes mit verleumderischen Aussagen wurden nach Rabat, Tanger, Hamburg, London und Panama geschickt.

Nach Aussagen des amerikanischen Vizekonsuls war das Schiff in Prostitution, Drogenhandel, Spionage oder Gegenspionage verwickelt. Es würde weiterhin spekuliert, dass die Apollo Teil eines Pornographie-Netzes sei, mit Verbindungen nach Dänemark und Los Angeles zwecks Verbreitung von Pornographie. (10, S. 79/80)


1969 Sept.

Alle Schiffe der Sea Organisation treffen sich bei der griechischen Insel Korfu, um dort eine Advanced Organisation zu eröffnen. (12)

„Sie sollte die Universität für Philosophie genannt werden.“ (13)


1969 18.11.

Die Kirche beschloss, die drei Schiffe“ (Royal Scotsman, Enchanter und Avon River) zu Ehren verschiedener historischer griechischer Figuren umzutaufen.

Die Royal Scotsman wurde Apollo genannt, die Avon River, Athena und die Enchanter, früher schon Diana genannt, wurde nun Diana getauft, alles in einer großen Feier für die Funktionäre der Insel. (13)


1969 Dez.

Die spanische Regierung erlässt eine Anweisung, welche die Aufenthaltsgenehmigung der Schiffe in jedem spanischen Hafen auf acht Tage begrenzt.

Ein Beamter des spanischen Ministeriums eröffnete zwei Mitgliedern der Schiffsbesatzung, dass nun eine offizielle Akte über das Schiff existiert. Er könne den Inhalt nicht preisgeben, ließ aber durchblicken, dass der Inhalt sehr ungünstig für die Scientologen ausfalle. (10, S. 80)


1969

Die Polizei in Perth, West-Australien, führt eine Razzia in der dortigen Scientology-Kirche durch und beschlagnahmt Materialien. Vierzehn Scientologen und die Hubbard Association of Scientologists International wurden wegen „Praktizierens von Scientology“ verklagt.

Am 18.11.69 wies das Gericht die Klage zurück und zeigte somit, dass das Scientology-Verbot nicht durchführbar ist. (4, S. 155)

Ein Bursche namens John Cole kam eines Tages in die Org und wollte für 10.000 $ die OT-Materialien für sein Geschäft kaufen. CBR schickte ihn zum GO, die ihn wieder laufen ließen. Zwei Wochen später versuchte er das Security-Pack von der AOSH zu stehlen. Er wurde der Polizei übergeben und eingesperrt. Bob Thomas vom Guardian Office holte ihn wieder heraus (11, S. 10).

Bob Thomas wurde später als ein Regierungsagent entlarvt, der als Regierungsberater hinter den Szenarios gegen Scientology stand, bekam ein CommEv und wurde von LRH zum SP declared (11, S. 8).

Ein Geheimdienstbericht vom 29.2.69 in den Archiven der DEA führt Materialien auf, die von Kirchenbüros in Los Angeles entwendet wurden. Sie trugen die Verteilerkennzeichnung „von: Cole…. an: Slagel. (10, S. 65)

Es wurde festgestellt, dass Personen, die sich als Interessenten für Scientology- Kurse ausgaben, von bestimmten Psychiatern in die einzelnen Scientology- Organisationen geschickt wurden. Sie waren von diesen Psychiatern zuvor implantiert worden. Man musste zu dieser Zeit sehr kritisch neuen Leuten gegenüber sein, weil man nicht wusste, ob jemand aus eigenen Stücken in die Scientology Kirche kam oder ob sie gezielt geschickt wurden, mit dem Auftrag „durch Scientology verrückt zu werden“ und somit einen großen Aufruhr zu verursachen. (11, S. 10)